Montag, 26. Oktober 2009

Wieder daheim...

... und schon ist es hier Winter. Bereits aus dem Flugzeug konnte ich sehen, dass der Winter eingekehrt ist. Waren die Alpen auf dem Hinflug schneefrei, so zeigten sie sich diesmal in schneeweißer Pracht. Wie ein riesiger Schleier, der vom Mittelmeer bis ans Alpenvorland in einem großen Bogen auf dem Kontinent liegt, kamen mir die Berge vor.
Aber zurück zu den verbleibenden Tagen in Cura. Das Pushhandscamp (Pushhands oder Schiebende Hände - chin. tui shou - sind Partnerübungen und Wettkampfarten des Taijiquan) hatte ein dicht gepacktes Programm, das kaum Zeit zum Urlaub machen ließ. Allerdings motivierte und belohnte uns der Trainingsplatz selbst mit einer herrlichen Aussicht über die gesamte Insel.

Oli, Merlin und Charly (v.l.) beim Üben eines Hebels vor unserer tagtäglichen Kulisse

Es gab die gesamte Woche vegetarische Vollpension, bis auf etwas Salami zum Frühstück, wer wollte. Das Zimmer war spartanisch und die Decken etwas zu dünn, weswegen ich meinen Schlafsack wieder hervorholte und meinem Mitbewohner Merlin eine dritte Decke reichte. Mit ihm habe ich auch einen Großteil der Zeit trainiert. Er ist selbst enorm erfahren, was chinesische Kampfkünste angeht und außerdem ein ausgesprochen artistisches Talent:


Außerdem waren da noch Charly aus der Schweiz und Oli aus Berlin, mit denen ich ebenfalls viel Zeit, vor allem die wenige freie verbrachte. Mit beiden hatte ich vor allem musikalisch viel Spaß. Besser als alle Erzählungen ist vielleicht einfach mal ein Video:


Am Mittwoch wurde zudem noch eine katholische Messe im Kloster Sant Honorat, etwa 100m unterhalb gelegen, angeboten. Dieses Kloster ist noch von Mönchen bewohnt und steht unangemeldetem Besuch nicht zur Verfügung. Da wir aber als Taiji'ler im weitesten Sinne auch etwas mit Spiritualität zu tun haben, gab es für uns die Möglichkeit dieses wunderschöne Kloster zu sehen. Bilder sagen in diesem Fall mehr als Worte...


Verschmuste Klosterkatze vor mallorquinischem Hintergrund


Sattes Grün...


... und leuchtende Farben im Oktober

Nach dieser Woche bleibt mir zu Mallorca folgendes in Erinnerung: Hartlaubgewächse, Terra Rossa (fossiler, roter Lehmboden) und eingezäunte Grundstücke und Äcker mit Oliven und bimmelnden Schafen, was die Landschaft angeht; verkarstete Berge mit toller Aussicht, vielen Radfahrern und vielen deutschen Wanderern, was den Tourismus angeht; das beste Beafsteak aller Zeiten im Örtchen Orient, vegetarische, luftbildende Kost und einzigartiger Schokokuchen in Cura, was das Essen angeht; einen Berner, einen Frankfurter und einen Berliner, was meine lustigen und motivierten Mitstreiter angeht und viel viel Training, was das Taiji angeht.

Mit Sicherheit eine der besten Wochen, die ich seit langem hatte.

Bis dann,

Vytas

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