Montag, 30. August 2010

Auf den Hebriden, 26. bis 30.08.

Auf den Äußeren Hebriden, 26.08. bis 30.08.

Auf Wiedersehen Ullapool... die Hebriden warten

Bin nun lange nicht mehr ans Internet gekommen, deswegen jetzt ein größerer Abschnitt. Außerdem habe ich den Text vom letzten Eintrag hinzugefügt.
In Ullapool war am Abend noch Live-Musik von Hat Fitz und Cara Robinson, eine australisch-irische Mischung aus Blues, Country und Folk. Sehr virtuos mit tollem Klang und eindrucksvollen Stimmen. Am Morgen dann zwei Stunden die reinste midges-Plage. Auf dem Schiff war dann der Nordswell zu spüren, also bin ich in Stornoway zunächst nach Osten in die kleine Bucht, wo leider nicht viel los war, dann aber schnellstens wieder nach Nordwesten in Richtung Dalmore gefahren, um noch was vom Swell abzubekommen. Die Bucht wunderschön, die Sonne tief am Horizont, das Wasser glasklar, die Wellen sechs Fuß und vier nette Jungs aus München, die mir beim Surfen Gesellschaft leisteten rundeten den Tag zu einem der besten der Tour ab. Natürlich habe ich vor lauter Euphorie keine Fotos gemacht, aber einer der Münchener hat versprochen, noch welche zu schießen, falls sie noch mal dahin fuhren. Die Nacht dann im Blackhouse Village, einem restaurierten Museumsdorf, neben einer Ruine gezeltet, in einer urigen Küche Eintopf gekocht. Eindrücke, die bleiben.

Camping am Blackhouse Village Hostel in Gearrannan, einem historischen Museumsdorf

Steinkreise ueberall... hier die am besten erhaltenen in Chalanais

Tags darauf ging’s im Zickzack nach Süden in Richtung Tarbert. Berghoch, Bergrunter mit dem Wind, gegen den Wind und so weiter und so fort. Im Drinisdale Hostel geschlafen und über den Little Minch nach Skye geschaut, von Bill mit dem Auto zum nächsten Shop mitgenommen, um Bier zu kaufen. Am nächsten Tag nen guten Strand zum Surfen rechts liegen gelassen und zum nächsten Camping gegen den Wind und gegen den Regen gefahren. Die Hebriden von ihrer rauen Seite. Zuletzt dann aber Nordwind, eisig, aber dafür entspanntes Radfahren. Nach dem ich nun sieben Tage gefahren bin, ist heute in Oban Pause angesagt. Gestern war ich noch auf Barra, habe dort einen wunderschönen Strand bei Sonnenuntergang ersurft und bin froh, heute mal nichts zu tun. Geht irgendwann nicht nur auf den Körper, sondern auch ganz schön auf die Psyche.


Was hilft gegen die Muedigkeit? Sonnenschein, ein Dach ueber dem Kopf und warmer Tee... hier im Drinisdale Hostel auf der Isle of Harris

Nichts tun stimmt aber auch nicht ganz; auf den Hebriden ist mir aufgefallen, dass mein Ersatzreifen gar nicht mehr da ist. Und dass der hintere Maxxis nun schon über 13.000 km weg hat. Langsam pellt sich das Gummi von der Naht… daher habe ich eben einen neuen gekauft. So ganz trau ich diesem Ding aber nicht, weswegen ich den heute noch nicht wechseln werde. Dafür habe ich das Brett neu eingewachst und ne Beule ausgebessert, nach dem mir gestern Abend das erste Mal das Brett runtergefallen ist. Aber genau für solche Fälle habe ich ja das stabile Bugz gekauft. An mancher Welle hätte ich schon gern ein besseres Brett, aber es tut seine Dienste.

Surfen auf Barra

Die Faehre von Campbeltown nach Ballycastle in Irland gibt es uebrigens nicht mehr. Habe einiges an Literatur, die diese Verbindung noch ausweist, weswegen ich ein bisschen stinkig bin. Deshalb fahre ich morgen noch auf die Insel Arran, um dann von Troon die Faehre nach Larne oder Belfast in Nordirland zu nehmen. So umgehe ich den Ballungsraum Glasgow. Werde also an dieser Stelle einen zusaetzlichen Tag einplanen muessen. Was soll's, die Bedingungen sollen in den naechsten Tagen gut sein.

Ben Nevis im Hintergrund

26.08.: 58 km

27.08.: 86 km

2. Woche (21. bis 27.08.): 448 km

28.08.: 81 km

29.08.: 94 km

30.08.: 19 km

Summe: 997 km

Mittwoch, 25. August 2010

In Ullapool 25.08.

Ist jetzt schon das zweite Mal nach Thurso, dass ich meine in Word vorbereiteten Blogs nicht in den Browser rueberziehen kann. Kotzt mich an, vor allem weil die Saecke soviel Geld nehmen. 3 bis 4 £ die Stunde ist hier wohl Standard. Die vergangenen zwei Tage kommen dann spaeter, jetzt gibt`s erstmal nur Fotos. Grrrr...
Achja, Kommentare sind willkommen. Dann weiss ich wenigstens, dass Ihr das auch fleissig lest! :) Bis dann,

Vytas

24.08.: 51 km

25.08.: 72 km

Summe: 659 km
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Nachtrag vom 30.08.:
Von Durness nach Scourie, 24.08.

Bei den Smoo Caves in Durness
Wollte in Balnakeil Bay surfen, aber da waren die Wellen zu klein. Höchstens 2 Fuß. Bin dann zurück nach Sango Bay, da kam der Nordost-Swell an. Waren zum Teil überkopfhoch. Sind leider ziemlich fix auf den Sand geknallt, weswegen ich keine so richtig bekommen habe. War aber ’ne wichtige Lehrstunde. Vor allen Dingen das Rauskommen. Hat mich an die Côte Sauvage auf Quiberon letztes Jahr in der Bretagne erinnert. Könnte von der Höhe her auch hinkommen. Diesmal war ich aber mit Jonathan da, der auch versucht hat, ein paar Wellen zu kriegen. Schien aber ebenfalls nicht sehr erfolgreich. Sein Blog ist übrigens
eightywaves.blogspot.com
Hat mich dann noch auf einen Tee in seinem VW-Bus eingeladen. Nett eingerichtet und bequem. Bestimmt aber auch ein bisschen einsam, die ganze Zeit darin zu wohnen. Bin gespannt, ob er die Tage noch gute Wellen gekriegt hat.
Sango Bay bei bis zu 7 ft Wellen... leider direkt auf den Strand gebrochen...
Auf dem Weg nach Ullapool hatte ich dann zwar gute Windbedingungen, aber die ganze Zeit Regen. Nach 45 km hatte ich keinen Bock mehr und bin einfach in Scourie geblieben. Habe meine Planung nun umgebaut. Ich werde nicht über die Isle of Skye und zum Ben Nevis fahren, sondern die Hebriden von Nord nach Süd und direkt eine Fähre nach Oban. Von dort sind es dann nur noch zwei Tage bis Irland. Könnte sein, dass ich am 01.09. in Irland bin. Werde wohl auch ein paar Tage brauchen um nach Sligo zu kommen. Am 07.09. sind dann Matthias und co. dort. Freue mich schon, ein paar bekannte Gesichter zu sehen. Am 14.09. kommt dann Theresa nach. Endlich. Bis dahin muss ich dann im Südwesten Irlands sein. Ab da gibt es dann noch zwei Wochen wandern und surfen. Ups, die Bar wird schon geschlossen. Ist erst kurz nach 10 pm. Relativ ungewöhnlich. Bis morgen!

Von Scourie nach Ullapool, 25.08.

Bin nun endlich in Ullapool. Die Bedingungen waren perfekt; Rückenwind und kein Regen, wenn doch, dann während der Teepause. Allerdings ging es permanent hoch und runter. Die 70 km waren anstrengend und schön zu gleich. Die Landschaft ist sooo schön. Aber die Autofahrer können irgendwann nerven. Besonders die mit den riskanten Überholmanövern und die, die aus dem Auto Fotos machen. Von der Landschaft, okay… von mir, bitte fragen! Besonders bei 10 % Steigung ist es schwer, ruhig zu bleiben. Gebe ja zu, dass es ungewöhnlich ist mit Fahrrad und Brett, aber trotzdem. Dieses Gegaffe. Bin doch kein längst ausgestorbener Säbelzahntiger!!! Man man man... Dazu die fiesen kleinen midges, schottische Mini-Mücken, die einem das selbstgekochte Mittagessen echt vermiesen können. Arrrggh!
Dagegen die raue Landschaft, der Wechsel von Sonne und Wolken. Mal grau, mal tiefblau, dazu Ullapool, ein wunderschönes Hafenstädtchen, das wahrscheinlich ausschließlich vom Tourismus lebt. Besonders von Deutschen und Engländern würde ich sagen. Komme mir hier ein bisschen vor wie im Highlands-Basislager. Gibt mehrere Outdoor-Läden. Dazu Möwen, frech wie in Warnemünde. Und die ganze Zeit der kalte Nordwind. Brrr…
Beim Ardvreck Castle am Loch Assynt

An dieser Stelle sei ein Lob auf die wunderbaren Schokokuchen der Schotten ausgesprochen. Etwa 90 % aller Kuchen waren nicht nur frisch und superschokoladig, sondern auch 100 percent home baked. Was würde ich hier nur ohne Tee und Schokokuchen machen? Wäre sicherlich noch härter, das ganze auf und ab. Habe heute meinen bisher höchstens Pass überquert. Müssten 261 m gewesen sein, etwa 30 km vor Ullapool. Nicht zu vergessen, dass es hier in der Regel von Meeresspiegelhöhe hoch oder runter geht. Selten geht’s mal eben weg. Klingt wenig, ist aber viel. Glaubt mir ruhig. Morgen dann die Hebriden. Es geht voran. Gute Nacht!
Vytas

Dienstag, 24. August 2010

Von den Orkneys nach Durness 20. bis 23.08.

Von den Orkneys nach Thurso 19. und 20.08.

Ist ganz schön was los in Thurso Freitag Abend. Habe eben ’nen Chicken Burger mit French Fries gegessen, da pöbelte mich ein besoffener Schotte an, weil ich ihn kaum verstanden habe. Saß neben ’ner Bar aus der Musik schallte. Der Pub, in dem ich mit meinen Eltern vor neun Jahren war, ist rammelvoll. Lauter Jugendliche machen die Straßen unsicher. Habe aber zum Glück ’ne ruhige Old Ladies and Gents Bar gefunden.
Bin gestern auf der Fähre von Aberdeen nach Kirkwall seekrank geworden und musste zweimal das Schiffsklo aufsuchen. Keine schöne Sache. Habe es nicht geschafft in Aberdeen zu surfen. Auf der Nordsee herrschte zwar Südwind, aber es gab ’nen fetten Nordswell. Das Schiff hat ganz schön geschaukelt. Hätte ich das gewusst, wäre ich vielleicht gar nicht auf die Orkneys gefahren sondern lieber am Moray Firth, nördlich von Aberdeen geblieben. So habe ich Tom sowie ein paar der Orkney Inseln und deren Hauptstadt Kirkwall kennengelernt. Tom ist für ein verlängertes Wochenende mit dem Fahrrad auf den Orkneys unterwegs. Haben dann unweit vom Hafen unser Lager aufgeschlagen.
Auf den Orkneys gab es einiges zu sehen, so z.B. die von den Wikingern erbaute Kirche im Romanisch-Gotischen Übergangsstil. Wirklich schön. War mit meinem Rad auf dem Wideford Hill (225 m) und hatte ganz schön zu kämpfen da hoch zu kommen. Ich glaube hohe Berge kann ich vergessen mit der Konstruktion. Bin dann nach Süden zur Fähre von Burwick nach John O’ Groats. Hatte 35 km nur Gegenwind. Als ich ankam, fing’s an zu regnen. Da ich zwei Stunden warten musste, hab’ ich erstmal Nudeln gekocht.

Auf dem Wideford Hill (225 m)

Von den Wikingern erbaute Basilika in Kirkwall
Auf dem Festland hatte ich dann wieder Gegenwind, obwohl ich nach Westen fuhr. Dafür aber Sonnenschein und tiefblauen Himmel. Bin jetzt bald im Auge des Sturms. Deswegen dreht der Wind binnen kürzester Zeit. In Dunnet Bay waren die Wellen zu klein. Auf dem Campingplatz dort sagte man mir, der Zeltplatz sei heute geschlossen, weil 80 mph Wind erwartet werden. 118 km / h. Dürfte Orkan sein. Ich hoffe es fällt geringer aus. Auf jeden Fall ist in Thurso auf dem Campingplatz ein Haufen anderer Surfer. Morgen soll’s Wellen geben. Wenn so viele Surfer da sind ist’s bestimmt zu groß für mich. Ich schau es mir aber an. War vorsorglich schon mal im Wasser und habe noch ’ne halbe Stunde bei 3 ft Wellen den Spot erkundet. Falls ich morgen rausgehe, will ich bei ruhigen Bedingungen schon mal dagewesen sein. Die Wellen hatten ganz schön Tempo. Musste kräftig anpaddeln um die zu kriegen. War aber schön. Ich bin gespannt… Langsam merke ich auch das Radfahren. Überlege, morgen noch bis nach Bettyhill zu fahren und vielleicht einen Ruhetag einzulegen. Werd’ ich gleich mal durchplanen. Ein Pint geht noch…

20.08.: 94 km

1. Woche (14. bis 20.08.): 355 km

Summe: 355 km

Von Thurso nach Bettyhill 21. und 22.08.

Bin in Bettyhill und lege einen Tag Pause ein. Kaum zu glauben, ich bin in das Bettyhill Hotel um nen Kuchen zu Essen und nen Tee zu trinken. Es ist Sonntag Nachmittag gegen drei und ein paar Mädels machen hier traditionelle Live-Musik. Die Schotten sind schon am Zechen. Einer tanzt in der Mitte. Habe die Kamera für ein paar Minuten laufen. Der Kuchen war sooo schokoladig. Die Wellen in Farr Bay mit 4 bis 6 Fuß endlich mal etwas größer. Dieser Sonntag ist unglaublich. Ich bin in Schottland, wie ich es mir vorgestellt habe. Whoaaaaaaaa... Gestern bin ich erst gegen Mittag in Thurso aufgebrochen. 5 bis 7 Bft Gegenwind und immer längere Steigungen machten die 50 km zu den härtesten, die ich je auf dem Rad absolviert habe. Unweit von Strathy beginnt Sutherland und damit Berge, bedeckt mit endlosen Mooren aus Heide und Wollgräsern. Ein Highland-Rind stand neben der Straße und schaute mich in aller Seelenruhe an. Ich habe wohl etwas verdattert geschaut. In Bettyhill grasten Tiere, die ein bisschen aussahen wie Rotwild. Vielleicht so was wie Rentiere? Muss mal recherchieren, was es hier gibt.

Sandside Bay bei 2 ft Swell

Die Grafschaft Sutherland ist gepraegt von Heide
Als ich das Camping in Bettyhill erreichte traf ich Thomas, einen Franzosen aus Lyon, der ebenfalls mit dem Rad unterwegs ist. Von Dover bis zu den Orkneys und zurück nach Edinburgh. Insgesamt vier Wochen Zickzackkurs durch Britannien. Respekt.
„I’ve heard about you. There were peepöl, said about a guy with a surfboard, they saw you twice!”

Zurueck von Farr Beach bei 4 bis 6 ft Swell...

Blick vom Bettyhill Hotel nach Torrisdale Bay

Die Muendung des Naver bei Torrisdale Bay.

Farr Stone - ein piktisches Relikt
Mit dieser Konstruktion habe ich auf jeden Fall ne Menge Aufmerksamkeit. Surfen war ich bis jetzt aber immer allein. Wunderschöne Strände und ich bin der Einzige hier. Man man man…
Mal sehen, wo ich wieder an Internet komme. Morgen mache ich nen Abstecher in die Highlands. Wenn das Wetter stimmt, besteige ich den Ben Hope. Ist der nördlichste der 238 Munros Schottlands. Ein Munro ist ein Berg mit über 3000 Fuß Höhe. Wäre mein erster. Nachher geht’s noch mal Surfen in Torrisdale Bay. Das Leben ist schön…

21.08.: 59 km

22.08.: 16km

Summe: 430 km

Von Bettyhill in die Highlands und nach Durness 23.08.

Habe eben Jonathan getroffen, der in einem Caravan lebt und Great Britain ersurft. Wird ein Buch drueber schreiben. Wahrscheinlich komme ich darin jetzt auch vor ;). Habe gestern einen Tag ohne Surfen gemacht. War in den Highlands. 30 km ohne Autos... Wunderschoen. Abends dann noch in eine Jugendherberge. Es hat wieder geregnet wie aus Eimern. Keine Lust auf ein nasses Zelt. Den Ben Hope habe ich rechts liegen gelasssen, weil die Wolken tief hingen. Wandern kann man ein anderes Mal. Surfen und Radfahren ist auch 'ne ganze Menge.

Ein Fahrrad, ein Surfbrett und ein Deutscher in den Highlands

Es gruesst,

Vytas

23.08.: 107 km

Summe: 537 km

Donnerstag, 19. August 2010

Von Rosyth nach Aberdeen, 17. bis 19.08.

Auf der Fähre von Zeebrugge nach Rosyth, 16.08.

Was für ein Sauwetter in Belgien! 6 bis 8 Windstärken, dazu ergiebiger Regen. Zum Klo und zurück bin ich schon klitschnass, dass es mir eine Freude ist, dass dreckige, durchtränkte Zelt einzupacken. Immerhin, weit musste ich heute nicht fahren. Dennoch reichte es zu der Erkenntnis, dass ich bei solchen Windverhältnissen kaum voran komme, wenn der Wind von vorne kommt. Das Tempo entspricht dann etwa dem bei 10 % Steigung. Meine Tourenplanung kann ich für solche Fälle schon mal etwas lockerer gestalten.

Das Einchecken und An-Bord-Gehen verlief unkompliziert. Bin gleich mal ans oberste Deck marschiert, um dann beim Hinuntergehen festzustellen, dass eigentlich kein öffentlicher Zutritt für die obersten Decks herrscht. Da sind nicht rechtzeitig die Absperrungen installiert worden. Was soll’s, mir hat’s gefallen J. Nun sitze ich hier in der Schiffsbar, das Schiff schaukelt auf stürmischer See, es klimpert der Schiffspianist „Nothing Else Matters“ von Metallica in einer Lounge Version und ich warte darauf, die ersten seekranken Gesichter zu sehen. Habe meinen ersten pint o’ Tennent’s getrunken. Wird wohl noch einer werden, damit ich auf meinem Sitz auch schlafen kann. Morgen früh will ich versuchen das Zelt an Deck zu trocknen. Ich hoffe auf besseres Wetter. Ne gute Stunde würde schon reichen. Es grüßt,

V.

Tag: 8 km

Auf der hohen See,

wehendem Wind im Nacken,

da sind sie zu Haus,

Totenkopf und Flammen!

Tücher auf’m Kopf,

über die Reling gaffen,

nichts als Eintopf

und Wasserratten!

by Analogik

Bass Rock, one of the world`s largest gannet colonies

Von Rosyth nach Aberdeen, 17. bis 19.08.

Einige Steigungen hat auch der Osten Schottlands... aber der Blick zum Bass Rock lohnt sich.

Bin in Inverburie, noch ca. 40 km von Aberdeen entfernt. Mein Zelt ist aufgeschlagen und ich sitze bei ´nem pint of Belhaven, finest Scottish beer. Claudio Pizarro hat gerade das 3:0 für Werder Bremen in der Champions League Quali geschossen. Schönes Tor.

Habe es auf der Fähre tatsächlich geschafft, das Zelt weitestgehend trocken zu kriegen. Habe Ian kennengelernt, schätzungsweise 60 Jahre alt und mit dem Fahrrad an der belgischen und holländischen Küste unterwegs gewesen. Schottischer Dialekt und ein paar wertvolle Tipps, sowie die ersten Radkilometer auf schottischem Boden bescherte mir diese Begegnung. Einkaufen solle ich am besten bei Tesco. Soll billig sein. Bis jetzt ist mir ein solcher Supermarkt noch nicht begegnet. Mal sehen…

Habe bisher Sonne und Rückenwind, nur gestern Abend gab es Regen, als ich gegen 9 p.m. den Zeltplatz suchte. Den gab es allerdings nicht, war quasi ’ne Schrebergartensiedlung. Gut das so was mit ’nem Zelt markiert ist... War daraufhin bei den Forgans, einem älteren Ehepaar und habe mir B&B gegönnt. Eine meiner Regeln ist nämlich: Fahre nur im hellen Fahrrad. Die Tage sind lang genug.

Bin keine 25 km von Rosyth gefahren, da war ich schon auf dem Brett. Gestern, in Kirkcaldy am Firth of Forth kam noch was vom Swell des Sturmes über Mitteleuropa an. Ein guter Meter sauberste Wellen mit leicht ablandigem Wind und Sonnenschein. Da konnte ich nicht an Land bleiben. Heute wieder in Lunan Bay, allerdings nur noch bei zwei Fuß Swell. Trotzdem schön, besonders die Szenerie und der rötliche Sand. Habe dort auch gleich Nudeln gegessen und das Panorama genossen.

3 bis 4 ft Swell in Kirkcaldy am Firth of Forth mit Blick zum Bass Rock... die Welt ist wunderbar

Der Beweis, ich war surfen. Hier: Lunan Bay bei 2 bis 3 ft Swell...

Meine Konstruktion hält. Morgen will ich versuchen in Aberdeen an Internet zu kommen und nachmittags die Fähre zu den Orkney Islands zu nehmen. Wie viel Kilometer ich dort schrubbe ist noch offen. Bei guten Bedingungen kann ich definitiv 120 – 130 km fahren, wenn’s sein muss. Bei schlechten allerdings deutlich weniger. Besonders steile Steigungen sind hart. Gegenwind ist ab 7 – 8 Windstärken kaum noch machbar. Kombiniert bin ich wahrscheinlich schnell am Ende. Bin gespannt, was mich im Westen erwartet. Bis jetzt rollt es aber, als hätte mein Rad ’nen Motor. Wunderbar. Es grüßt,

Vytas

17.08.: 79 km

18.08.: 90 km

St. Syrus National Nature Reserve... so tiefblau kann der Norden sein

Habe heute Dampf gemacht um rechtzeitig in Aberdeen zu sein. Muss in einer guten Stunde schon einchecken, fuer die Orkneys. Sonnenschein und Rueckenwind... das wird ab morgen anders sein. Ein Tief kommt von Westen und bringt Wind und ein paar Wellen. Hoffentlich nicht zu viel... :)

19.08.: 52 km

Summe: 261 km

Montag, 16. August 2010

Die ersten Tage, Brugge & Zeebrugge, 14. bis 16.08.

Bin in Blankenberge auf dem Campingplatz „Dallas“, es stürmt und regnet. Gut, dass ich heute nur 4 km zur Fähre muss. Es hat 10 – 12 m/s Wind und bis zu 3 m hohe, unsortierte Nordseewellen mit reichlich Strömung. Besser, ich bleib an Land. Meinem Ohr geht es heute deutlich besser, vielleicht auch dahingehend eine gute Entscheidung.

Der Strand am Hafen von Zeebrugge

Surfer und Kiter überall

Die Fahrt von Rostock nach Brügge mit meinem Vater verlief eigentlich ganz gut: Nur ein Stau, einmal Verfahren und einmal erschreckt, nachdem auf der Autobahn einem Auto vor uns die Fahrräder auf dem Radanhänger nach unten klappten. Ein Glück hielt die Konstruktion. Der Zeltplatz in Brügge wollte uns zunächst nicht, aber mit etwas Hartnäckigkeit und der Erklärung, wie klein das Zelt sei, ließ uns die nette Dame von der Rezeption doch noch dort schlafen. Es folgte ein Spaziergang durch das nächtliche Brügge inklusive Kneipenatmosphäre und guter Musik bei zwei Bier mit meinem Papa. Ein schöner Beginn der Reise.

Tags darauf dann die ersten Radkilometer. Zunächst durch das schöne, aber verkehrsreiche Brügge mit meiner schwerfälligen Rad-plus-Anhänger-Konstruktion, dann gegen den Wind nach Norden mit labyrinthischen Zuständen um aus Brügge hinauszukommen. An der Nordsee dann Windsurfer und Kiter, 2 m Wellen und Salz in der Luft. Habe gestern mindestens fünf mal meine Brille putzen müssen. Also, gegen 14.00 Uhr mache ich mich auf den Weg zur Fähre, die dann um 18.00 Uhr ablegt. Ich freue mich auf einen Sternenhimmel und die hohe See J.

Summe: 32 km

Bis später!

Vytas

Der Kocher war 'ne super Investition :)

Freitag, 13. August 2010

Packen

Gestern und heute war Packtag. Ich hoffe, dass ich jetzt alles habe. Habe meinen neuen Kocher getestet. Die Wildnis kann kommen...
Morgen geht's los nach Zeebrugge. Montag 18.00 Uhr dann von dort die Fähre nach Rosyth am Firth of Forth bei Edinburgh. Windguru.cz sagt für Blankenberge bei Zeebrugge bis zu 1,70 m Wellen voraus. Vielleicht kann ich ja Sonntag und Montag schon ein bisschen Surfen. :)

Das Packzimmer...
Nudeln mit Rinds-Boullion

Mittwoch, 11. August 2010

Geschafft !!!

Justus-von-Liebig-Weg, Rostock, 11.15 Uhr Ortszeit: Fünf Jahre Studium der Agrarökologie sind abgeschlossen. Die Verteidigung meiner Masterarbeit war die letzte Hürde meiner Ausbildung. Insgesamt ist es eine 1,3 geworden. Womit ich sehr zufrieden bin. Damit bin ich dann also offiziell Master of science :). Oh, mann. Schon wieder was vorbei. Aber das nächste Ereignis naht schon. Endlich eine größere Reise! Am Samstag geht es nach Brügge in Belgien. Am Montag fährt von Zeebrugge die Fähre nach Schottland. Damit beginnen sechs Wochen auf dem Rad, im Zelt und auf dem Wasser. Ich kann es kaum erwarten...
An dieser Stelle sei nochmals allen gedankt, die mir das Studium und auch die Reise ermöglichten. Besonders meinen Eltern sei gedankt! Ich mach auch schöne Fotos! :)
V.

Freitag, 6. August 2010

Generalprobe bestanden...

Nein, nicht die Verteidigung meiner Masterarbeit, sondern der Surfbrettanhänger. Eine kurze Tour nach Warnemünde zur Fährwelle mit Fahrrad und Surfbrett stand heute Abend auf dem Programm. Hat geklappt. Schottland, ich komme!
 
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