Sonntag, 19. September 2010

Galway und Connemara, bis zum 19.09.

Nach langer Zeit meldet sich der Reisende aus Galway zurueck. Dort liess er sein Fahrrad stehen um mit angenehmer Gesellschaft, dazugestossen am 14.09., in der Stadt zu Bummeln, Kilometer zu Fuss su sammeln und den rauen Westen Irlands, genauer Connemara zu erkunden. So getan vom 16. bis 18.09. mit Draussenschlafen und Nasse-Fuesse-Bekommen.
Erlebtes:
Surfen, Land, Land, Land (12.09.)
Regen, Wind, Regen, unfreundliche deutsche Touristen, Wirbelsturm, Berge, Seen, Fjorde Regen, Rueckenwind, Cong Abbey (13.09.)
Autoverkehr, Stadttrubel, Wiedersehen, Gluecklichsein (14.09.)
Stadt, Schlendern, Jigs'n Reels, Guiness (15.09.)
Busfahren, seekrank werden, Nasse Fuesse (16.09.)
Moore, Sonne, Fernsicht, Ziegen (17.09.)
Seltsames Hostel (Old Monastery), Kylemore Abbey, seekrank werden (18.09.)
Sonntagsentspannen (19.09.)


Kylemore Abbey... da haette der Reisende fast mal ein gaertnerisches Praktikum absolviert...


Pause in den Bergen...


Sie beobachten uns...


Moorlandschaft in Connemara... querfeldein ueber Stock und Stein...

12.09.: 68 km

13.09.: 92 km

14.09.: 42 km

5. Woche (11.09. bis 14.09.): 264 km

Summe: 1.920 km

Samstag, 11. September 2010

In Sligo, bis zum 11.09.


Sligo Abbey
Ein litauischer Supermarkt in Sligo: Sakotis (Baumkuchen) und Svyturis (litauisches Bier) musste ich dann doch mitnehmen ;)

Dass Matthias und Hannah doch noch nach Sligo gekommen sind hat mich sehr gefreut. Eigentlich wollten sie von Galway aus eher nach Sueden, aber fuer ein paar Tage gemeinsames Surfen sind sie doch noch ein paar Kilometer nach Norden gefahren. Das Surfen in Strandhill war wirklich schoen. In Strandhill haben wir eine Englaenderin aus Liverpool kennengelernt, die auch Umweltwissenschaften studiert hat. Allerdings findet sie keine Arbeit also reist sie. Joan, ein sehr lustiges Gemuet, mit ein paar nachdenklichen Zuegen, fuer die ein Guiness "too heavy" ist und die die Tage ihre 90-jaehrige-Grossmutter in Dublin besucht:
"Why don't you have a job, why don't you get married, why, why, why..." Hihi. Hat mich gefragt, ob ich schon Leprechauns gesehen habe. Leprechauns? Schaut mal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leprechaun
Habe heute einige Regenboegen gesehen. Vielleicht haette ich mal hinfahren sollen :). Achja, bin nicht mehr nach Easkey, sondern Richtung Suedwesten. Heute seit vier Wochen mal wieder B & B in Swinford. Vielleicht gibt's ja noch Musik. Morgen fahre ich noch ganz in den Westen und dann durch Connemara nach Galway. Mal sehen ob die 2.000 km noch voll werden. Muss mal die Bremsbelaege wechseln. Aus dem wechselhaften Irland,
Vytas
10.09.: 0 km
4. Woche (04. bis 10.09.): 336 km
11.09.: 62 km
Summe: 1.718 km

Freitag, 10. September 2010

Von Derrylahan nach Strandhill (Sligo), 07. & 08.09.

Bin nun in DER Surf Region Irlands. Nicht wundern, wenn jetzt hauptsächlich Bilder von Wellen und Stränden kommen. Obwohl ich den Starkregen in Derrylahan abgewartet habe, bin ich in den letzten zwei Tagen doch noch ziemlich nass geworden. Sommerwetter ist was anderes… Bei Full Irish Rain hilft nur Full Irish Breakfast: Zwei Würste, zwei Eier, Speck, Bohnen, Hackbratlinge, Toast mit viel Butter, ’ne halbe Tomate, dazu Pfeffer und Salz sowie ’nen Liter Schwarztee und ’n warmer Chocolate Brownie. Gesund ist was anderes. Ich weiß. Aber ich hab das Gefühl ich brauch das. Nachdem ich nun an drei Tagen hintereinander Surfen war und dazu durch den Regen radgefahren bin, fühle ich mich total alle. Glaube, dass mittlerweile mehr als nur ein Tag Pause angebracht wäre. Mache morgen deswegen wieder einen in Strandhill bei Sligo. Dann habe ich Zeit, mir auch mal eine irische Stadt anzuschauen, nachdem ich Derry, Letterkenny, Donegal und Bundoran nur gestreift habe.

"The Peak" in Bundoran... ein wunderschoenes Riff


Turf n Surf in Bundoran... Unterkunft in einer Surf Lodge

Jetzt, hier in Strandhill habe ich allerdings das Gefühl, ich hätte lieber in Bundoran bleiben sollen. Bundoran ist eine Surfstadt pur, mit vielen Spots. Habe im Surf’n Turf geschlafen, eine Surf Lodge. Außerdem hat Bundoran Nachtleben mit Live-Musik, das es hier in Strandhill nicht gibt. Bis Sligo sind es immerhin 10 km.

Immerhin, Surfen war doch recht erfolgreich, ich sammele einen Haufen Erfahrung, lerne die unterschiedlichsten Spots und die unterschiedlichsten Wellen kennen. Die Wellen sind zwar konstant bei 1,50 bis 2 m und kommen aus Westen, aber jeder Spot ist eben anders. Dazu Myriaden irischer Surfer, von denen ich mir einiges abschauen kann. Toll auch, dass hier jung und alt surfen, Vater und Sohn.

Werde noch bis Easkey fahren, und dann die Küste verlassen. Hoffe, dass dann auch der Verkehr nachlässt, wenn ich nach Irlands am dünnsten besiedelter Region komme. Wie ein Land mit so wenigen Einwohnern soviel Verkehr produzieren kann? Keine Ahnung. Immerhin haben die Hauptstraßen einen breiten Standstreifen, der wie gemacht ist zum Radfahren. Ich brauch’ echt ’ne Pause. Es geht an die Substanz. Gute Nacht…

Vytas

07.09.: 80 km

08.09.: 57 km

Summe: 1.633 km

Nachtrag:

Matthias und Hannah sind nach Sligo gekommen. Bleibe also noch bis morgen hier und surfe nur. Die Erholung tut gut. Vorhin hats hier ne 2,50 m Welle gehabt... Juchuh!

09.09.: 23 km

Summe: 1.656 km

Montag, 6. September 2010

In Derrylahan, 05. & 06.09.

Pause. Endlich... meine Beine danken's mir. Im Derrylahan Hostel, nicht weit von Europas höchsten Klippen, warte ich das schlechte Wetter ab, ruhe mich aus und wasche endlich mal meine Sachen. Shaun, der Warden, ist ein guter Bekannter von Torsten, meinem großen Bruder im Geiste aus Berlin-Friedrichshagen. Von ihm stammt der Tipp. Es ist gemütlich drin, es läuft Julie Fowlis, eine wunderbare Sängerin und Whistlespielerin der äußeren Hebriden. Draußen stürmt und regnet es. Eine gute Gelegenheit um mal Mittagschlaf zu machen. Nachmittags musste ich dann doch noch los; Neoprenanzug an, Brett ans Fahrrad und 6 km runter zum Muckros Head für 5 bis 6 Fuß Wellen bei Regen und wieder zurück. Die andere Seite von Irland, nachdem ich bisher besonders die Sonne hier genießen durfte.
Shauns Küche... ein guter Platz um Blogs zu schreiben :)

Muckros Head - leider viele close outs, kaum laufende Wellen... aber trotzdem schön

Die Etappe von Narin, bzw. Portnoo hierher war nicht allzu schwer, trotz des Windes, bis auf eine Ausnahme: ich bin natürlich über den Glengesh Pass mit Rampen, die auf dem Rad nicht mehr zu machen waren, geschätzte 20 % waren mit Sicherheit dabei. Habe meinen höchsten Punkt der Tour damit erreicht. Über 270 m. Ein steiler Anstieg auf der einen, eine wunderbare, langgezogene Abfahrt auf der anderen Seite. Am Ende wartete das Dörfchen Carrick und eine Bar, vor welchem ein Auto des SWR stand. Ob alle dritten gerade Dokus über Irland drehen? Drinnen lief der Fernseher - ein grüner Rasen und Männer, die von einer Seite zur anderen und wieder zurück rannten. Es wurde gejubelt, ich dachte: Fußball. Dann sah ich Helme. Rugby? Dann die Schläger. Hockey? Ein riesiges Stadion, gefüllt mit grölenden Fans. Ich erinnerte mich: Don und Bernadette erzählten mir von Hurling, einem irischen Volkssport, von dem ich bisher keine Ahnung hatte. Nun sah ich es im Fernsehen.
Am Glengesh Pass - warum fahr' ich da nur hoch? Sah halt auf der Karte nach 'ner Abkürzung aus

Morgen geht es weiter nach Donegal und Bundoran. Irlands berühmteste Surfspots und Wellen warten auf mich. Das Wetter spielt zwar nicht mit, denn es wird regnen, aber was soll's. In Bundoran gibt es ein Hostel. Hoffe, dass ich dann auch Matthias treffe. Die Wellen kommen konstant aus Westen im 9 Sekunden Abstand. Es ist wunderbar, so viel Zeit zu haben. Einfach wunderbar. Grüne Grüße,
Vytas

05.09.: 48 km

06.09.: 12 km

Summe: 1.497 km

Sonntag, 5. September 2010

Von White Park Bay nach Portnoo, 03. & 04.09.

Ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll. Bei der traditionellen Live-Musik im Anorra Pub in Narin? „Black ist the colour of my true love’s hair, her lips are like some roses fair“… wunderschön. Bei den perfekten Wellen in Portballintrae? Die sauberen Ritte auf der “Dirt Patch” – unglaublich… Bei meinem Platten in Londonderry? 80 km hat der Michelin gehalten. 13.405 km der Maxxis – ätzend… Bei der kleinen Schlägerei gestern Abend in Ballykelly, direkt vor Nordirlands bester Fish’n’Chips-Bude? Uh oh… Oder doch lieber bei den überfüllten Straßen zwischen Coleraine, Derry und Letterkenny? Nervtoetend… Die Landschaft von Letterkenny nach Portnoo; malerisch. Bei Michael und Claudio, zwei Surfer und Skater (unter anderem durch Polen, Tschechien und Deutschland), die mich mit Keksen und Schokoriegeln ausgestattet haben? Oder bei Don, Bernadette und Owen, die mir vor zwei Stunden einen riesigen Teller Reis mit Süß-Saurer-Hähnchensoße und zwei Whisky angeboten haben? Bernadette laesst meiner Mutter uebrigens ausrichten, dass ihre Tochter acht Wochen durch Asien reisen will und sie nicht damit einverstanden ist, "cause I'm a worried mum." Aber sie weiss, dass Kinder manchmal was Neues probieren muessen.
Dieses Land ist einfach Wahnsinn. Und ich bin erst den dritten Tag hier. Die Tour die beste Idee, die ich je hatte. Und sie ist noch nicht zur Hälfte rum. Es ist voll im Anorra Pub und es ist Samstag. Ich hol mir noch ein Guiness… Die Musik geht weiter…

Beim Giants Causeway, hexagonale Basaltsaeulen, die Tausende von Touristen anziehen... auf den Fusswegen rundherum herrscht wieder Rechtsverkehr. Sogar der NDR war vor Ort.

Die "Dirt Patch" am Strand von Portballintrae - eine wunderschoene Welle, auf der ich mit meinem Longboard viel Spass hatte...

Fast schon sowas wie ein "crowded spot"... wie die Welle heisst, habe ich vergessen... schoen, mal ein paar andere Surfer dabei zu haben. Freitag Nachmittag eben...

03.09.: 70 km

3. Woche (28.08. bis 03.09.): 515 km

04.09.: 116 km

Nordirland (02. bis 04.09.): 185 km

Summe: 1.437 km

Freitag, 3. September 2010

Von Larne nach White Park Bay, 02.09.

Bin in Irland. Es grünt, der Himmel ist blau – irgendwie ist hier alles viel sanfter als in Schottland. Musste gestern 240 m berghoch, aber die Steigungen sind so moderat, dass man entspannt fahren kann. In Schottland war man immer an seinen Grenzen. Dazu langgezogene Abfahrten mit 35 km / h. Soviel Zeit, die Landschaft zu genießen. Bin von Larne der Causeway Coastal Route gefolgt. Ist hier so was wie eine Bundestraße, aber hat so wenig Verkehr, wie Hinterlandsstraßen in Mecklenburg-Vorpommern!

Bereits beim Einkauf in Troon wurde ich gleich zwei Mal auf meinen Trailer angesprochen:

„Where do you come from?“ oder „Where are ya goin’?“ – „Taking the ferry to Ireland. Heading for Ballycastle.” – “I am from Ballycastle! It’s beautiful”, schrie es mir aus einem Auto entgegen.

Bereits in Schottland also ein Haufen Iren, die mich freundlich ausfragten. War gegen 14.30 Uhr am White Park Bay. Ein wunderschöner, langgezogener Strand mit 5 Fuß saubersten Wellen. Der Strandzugang war allerdings ein Abenteuer für sich. Mit meinem Gerödel habe ich bestimmt 20 Minuten gebraucht. Aber es hat sich gelohnt.

White Park Bay... was soll man noch sagen?

Gleich am ersten Abend dann Live-Musik in Ballintoy – Sally O’Brien, Mann mit Gitarre. Was für eine kraftvolle Stimme! Viele altbekannte Lieder wie „Whisky in the Jar“ oder „Ring of Fire“ zusammen mit „Black ist the colour“ oder „Star of the county down”. Dazu meinen ersten Irish stew. Und die ersten Kapitel in Heinrich Bölls “Irisches Tagebuch”. Ob ich auch alle Eindrücke abspeichern kann? Meine größte Sorge ist viel zu erleben und viel zu vergessen. Brauche unbedingt Zeit, die Dinge setzen zu lassen. Und endlich meinen Reifen zu Wechseln…

Es grüßt von der Insel,

Vytas

02.09.: 88 km

Summe: 1.251 km

Mittwoch, 1. September 2010

Wie komme ich nach Irland?

Die zehnte und letzte Fährfahrt steht an. Die letzte Chance, dass irgendwas schiefgeht. Die Fähre von Troon nach Larne fällt aus. Ein Bus holt mich und mein Gepäck hoffentlich ab und bringt die Passagiere nach Cairnryan. Von dort geht dann um Mitternacht eine Fähre. Bin dann in Irland tatsächlich erst am 02.09. um 2 am. Mal sehen wo ich mich dann hinhaue. Esse jetzt noch Burger und Chips, dafür gibt WiFi kostenlos. Melde mich demnächst wieder.
V.
Cairnryan um 23.30 Uhr, statt Troon um 20.00 Uhr...

Von Oban nach Troon, 31.08. & 01.09.

Bin jetzt in Troon und habe ein Ticket nach Larne in Nordirland. Hier gibt es eine Library mit GUTEN Computern. Unglaublich. Die letzten zwei Tage hat hier die Sonne geschienen. Die Strasse von Oban nach Campbeltown war wunderschoen zu fahren und die Farben leuchteten in saftigem Gruen. Bill von den Hebriden hatte mich gewarnt:
"You're giving your live into others hands if you go that road."
Kann ich ueberhaupt nicht nachvollziehen. Natuerlich mehr Verkehr als im Norden und auf den Inseln, aber noch lange nicht viel. Eine Strasse, auch bei anderen Radfahrern sehr beliebt.

Pause am Loch Melfort...

Auf Arran bin dann schnell ins Youth Hostel. Arran wird wohl von einigen little Scotland genannt, wegen der hohen Berge auf dieser kleinen Insel. Angeblich ginge es 400 m straigth up, so ein Mitvierziger, der dieses Fruehjahr 3000 Meilen entlang der Britischen Kueste geradelt ist. Habe es nachgeprueft anhand der sehr genauen Explorer Maps, die im Youth Hostel aushing. Es sind genau 199 m. Alles halb so wild...
Nach der Ueberfahrt aufs mainland habe ich fuer die Strecke Ardrossan - Troon ca. zweieinhalb Stunden gebraucht. Navigieren schwer gemacht. Dazu furchtbare Streckenfuehrung der National Cycle Route 73. Alternative waeren stark befahrene Strassen gewesen. Bin ich froh, morgen in Irland weiter zu radeln. Hoffe, dass ich dann auch bis nach Ballycastle komme und morgen wieder surfen kann. Muss mal meinen Rechner laden, dann gibt es bestimmt noch ein paar Fotos. Bin muede. Werde noch bei Tee und Kuchen meinen letzten schottischen Stunden geniessen. So schnell ist der erste Teil der Reise vorbei... Es gruesst in die Heimat,

Vytas

31.08.: 107 km

01.09.: 58 km

Schottland (17.08. bis 01.09.): 1.123 km

Summe: 1.163 km
 
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