Freitag, 3. September 2010

Von Larne nach White Park Bay, 02.09.

Bin in Irland. Es grünt, der Himmel ist blau – irgendwie ist hier alles viel sanfter als in Schottland. Musste gestern 240 m berghoch, aber die Steigungen sind so moderat, dass man entspannt fahren kann. In Schottland war man immer an seinen Grenzen. Dazu langgezogene Abfahrten mit 35 km / h. Soviel Zeit, die Landschaft zu genießen. Bin von Larne der Causeway Coastal Route gefolgt. Ist hier so was wie eine Bundestraße, aber hat so wenig Verkehr, wie Hinterlandsstraßen in Mecklenburg-Vorpommern!

Bereits beim Einkauf in Troon wurde ich gleich zwei Mal auf meinen Trailer angesprochen:

„Where do you come from?“ oder „Where are ya goin’?“ – „Taking the ferry to Ireland. Heading for Ballycastle.” – “I am from Ballycastle! It’s beautiful”, schrie es mir aus einem Auto entgegen.

Bereits in Schottland also ein Haufen Iren, die mich freundlich ausfragten. War gegen 14.30 Uhr am White Park Bay. Ein wunderschöner, langgezogener Strand mit 5 Fuß saubersten Wellen. Der Strandzugang war allerdings ein Abenteuer für sich. Mit meinem Gerödel habe ich bestimmt 20 Minuten gebraucht. Aber es hat sich gelohnt.

White Park Bay... was soll man noch sagen?

Gleich am ersten Abend dann Live-Musik in Ballintoy – Sally O’Brien, Mann mit Gitarre. Was für eine kraftvolle Stimme! Viele altbekannte Lieder wie „Whisky in the Jar“ oder „Ring of Fire“ zusammen mit „Black ist the colour“ oder „Star of the county down”. Dazu meinen ersten Irish stew. Und die ersten Kapitel in Heinrich Bölls “Irisches Tagebuch”. Ob ich auch alle Eindrücke abspeichern kann? Meine größte Sorge ist viel zu erleben und viel zu vergessen. Brauche unbedingt Zeit, die Dinge setzen zu lassen. Und endlich meinen Reifen zu Wechseln…

Es grüßt von der Insel,

Vytas

02.09.: 88 km

Summe: 1.251 km

3 Kommentare:

  1. Dieser small talk ist ganz typisch für die Iren. Als ich einige Wochen an der Morhampton language school in Dublin war, hab ich die freie Zeit genutzt, um mit DART oder anderen Nahverkehrsmitteln raus aus der Stadt zu kommen und spazieren zu gehen. In den kleinen Orten wurde ich dann oft angequatscht, meist von Leuten, die gerade im Vorgarten ihren Rasen mähten: "Nice weather today...." . Das ganze dauerte 1-2 min, wenn sie meinen Akzent merkten, auch mal ne Minute länger. In den Kneipen der kleinen Orte war es ähnlich, da wurdest de aber als Fremdling gleich erkannt, bekamst aber auch schnell mal ein Bier spendiert. Außerdem hab ich da gelernt, dem Mann an der Theke darf man auf keinem Fall Trinkgeld geben, dass beleidigt. Das Bier war damals knapp unter zwei Pfund, und wenn du mit unseren deutschen Gewohnheiten da schnell mal zwei Pfund liegen hast lassen, konnte es dir passieren, das dir die Restpennies hinterherflogen. Allerdings durfte man dem Mann an der Theke ein Bier oder einen Schnaps spendieren. Er prostete dir dann freundlich mit einem Glas zu, was ihm vor und nach dir noch fünf andere spendierten. Naja, an der Wolga haben die Kellner einem das Trinkgeld jedenfalls nicht hinterhergeschmissen, dafür waren sie eher beleidigt, wenn es keins gab. Überall herrschen halt andere Sitten.
    Den Irish Stew hab ich auch getestet, der hat sehr gut wie bei Muttern die Graupensuppe gemundet. Ich war nur enttäuscht über den exorbitanten Preis in Dublin, weil die Graupensuppe in meiner Heimat als Billigessen empfunden wurde, was es mal mitten in der Woche gab.
    Naja, mach's gut! Hast du schon paar gälische Brocken gelernt wie "Guten Tag" und "Danke"?
    Wolgaläufer

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  2. Ach, du hast's gut, Vytas!
    Genieß es für uns daheim gebliebene ordentlich mit! ;)

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  3. have a nice day! heisst "lo ma" aber wie das geschrieben wird, kann ich auf die schnelle nicht rausfinden. hat mir collin aus farr erklärt. gebürtig auf der isle of skye

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